21.06.2009

Gemeinschaft

Gemeinsam aufgewachsen.
Gemeinsam gewachsen.
Gemeinsam geschafft.
Gemeinsam gelebt.

In dieser Gemeinschaft das ICH.
Getragen, geprägt, reflektiert, manchmal vielleicht eingeengt.
Immer wieder sich ausprobierend, seinen Platz findend.
In dieser Gemeinschaft das ICH.

Alleine, aber nicht einsam.
Autonom, aber nicht ohne helfende Hände, Worte.

Die Gemeinschaft kennt das ICH und das DU.
Doch nie jedes und nie keines vollkommen.
Hier und da mehr und dann wieder im Hintergrund.

Gemeinschaft, in der jedes ICH seinen Platz, seinen Wert, seine Identität hat.
Gemeinschaft aus Individuen. ICH und DU zum WIR.

1 Kommentar:

CP hat gesagt…

Das sich im Trennen oft erst zeigt, was eine Gemeinschaft bedeutet und was sie trägt, ist in meinem Leben eine schmerzhafte Erkenntnis gewesen. Aber sie vertieft die Bedeutung von Freundschaft und "Zusammen-Sein" und mit dem Hintergrund der Trennung, des "Endlichen" in dieser Welt, bleibt jede Begegnung mit den Geliebten ein besonderer Moment. Wie wäre das Leben, ohne den Hintergrund des Todes? Nur mit ihm, ist jede Verbundheit mit einem Menschen eine süßlich schmerzhafte, aber einzigartige Bewegung; im Hintergrund der Sterne, wacht die Ewigkeit -


"Wir waren Freunde und sind uns fremd geworden. Aber das ist recht so und wir wollen's uns nicht verhehlen und verdunkeln, – als ob wir uns dessen zu schämen hätten. Wir sind zwei Schiffe, deren jedes sein Ziel und seine Bahn hat; wir können uns wohl kreuzen und ein Fest miteinander feiern, wie wir es getan haben, – und dann lagen die braven Schiffe so ruhig in einem Hafen und in einer Sonne, daß es scheinen mochte, sie seien schon am Ziele und hätten ein Ziel gehabt. Aber dann trieb uns die allmächtige Gewalt unserer Aufgabe wieder auseinander, in verschiedene Meere und Sonnenstriche und vielleicht sehen wir uns nie wieder, – vielleicht auch sehen wir uns wohl, aber erkennen uns nicht wieder: die verschiedenen Meere und Sonnen haben uns verändert! Daß wir uns fremd werden müssen, ist das Gesetz über uns: eben dadurch sollen wir uns auch ehrwürdiger werden! Eben dadurch soll der Gedanke an unsere ehemalige Freundschaft heiliger werden! Es gibt wahrscheinlich eine ungeheure unsichtbare Kurve und Sternenbahn, in der unsere so verschiedenen Straßen und Ziele als kleine Wegstrecken einbegriffen sein mögen, – erheben wir uns zu diesem Gedanken! Aber unser Leben ist zu kurz und unsere Sehkraft zu gering, als daß wir mehr als Freunde im Sinne jener erhabenen Möglichkeit sein könnten. – Und so wollen wir an unsere Sternen-Freundschaft glauben, selbst wenn wir einander Erden-Feinde sein müßten."
(F.N.)

Mit herzlichem Gruß,
Christoph