01.12.2014

Power outages oder was man ohne Strom so erlebt.


Südafrika scheint zu wenig Strom zu haben und um dem Problem entgegen zu wirken, wird systematisch der Strom in der ganzen Stadt ausgestellt. Doch welches System? Warum gerade an einem Freitagabend, wenn die Leute gerne mal ausgehen? Warum zur Haupteinkaufszeit für den großen Wochenendeinkauf? Die Power cuts werden vorher meist auch angekündigt, zum mindest so, dass man weiß, dass zB am Wochenende welche stattfinden. Wenn in der Region hier Städte vom Netz genommen werden, ist es meist schon klar, dass Stellenbosch irgendwann folgen wird.


Wie auch immer diese Logik hinter dem System ist: sie lässt einen ganz besondere Erfahrungen machen.
Ganz selbstverständlich sind wir zu unserem Spar um die Ecke gelaufen um einzukaufen. Statt der relativen Hektik dort, war es diesmal fast entspannt, heimelig. Nur die Notbeleuchtung wirft ihren Schein auf die Produkte, VerkäuferInnen mit Taschenlampen, die fröhlich nachfragen, ob wir Hilfe brauchen. Irgendwo über dem Gemüse leuchtet eine Weihnachtsdekoration (ja, tatsächlich ein Schlitten und ein Weihnachtsbaum). Die SüdafrikanerInnen nehmen das alles sehr gelassen, ist es doch bekannt. Eine Deutsche (oh ja, davon gibt’s hier viele) scheint aber sehr irritiert zu sein und geht doch tatsächlich zu einer der Frauen an der Gemüsetheke und fragt, ob es normal sei, dass es hier so dunkel ist. Hm, ob sie wohl gedacht hat, dass die Ladenbesitzer einfach vergessen haben das Licht richtig anzumachen?!? Mich bringt es jedenfalls zum Lachen… Während des Einkaufs ist es so still ohne die übliche Verkaufsmusik und wahrscheinlich wird nach jeder Verkaufspsychologie nun weniger verkauft, aber ich finds eher beruhigend. Die Kassen werden über Generatoren am Laufen gehalten, die Kassiererinnen sind gelassener als sonst. Und wir haben alles bekommen, was wir brauchen und sind froh, dass wir zuhause einen Gasherd haben.


Der nächste spürbare Power outage war am Freitag. Wir wollten gemütlich irgendwo was essen gehen, nachdem wir den Tag über unterwegs waren. Wir waren schon etwas misstrauisch als die üblichen Ampeln nicht funktioniert haben, sind aber trotzdem ins Restaurant. Dort war es recht voll und keiner schien gestresst. Der Kellner meinte, bevor wir irgendwas bestellen: es gibt keinen Strom, aber Das und Das seien die Optionen ohne Strom. Gut! Und ja, falls wir kein Bargeld hätten, müssten wir ca. 1 Stunde bleiben, dann sollte der Strom wieder da sein und somit auch das Kartenlesegerät wieder funktionieren. Ok. Zum Glück waren die Getränke noch kühl und die Platte, die wir bekommen haben, war herrlich! Schaut: